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Dienstag, 7. Juni 2011
Kommentare
odprivat, 01:23h
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Der Weg
odprivat, 01:13h
ist das bedeutendste Buch des hl. Josemaría Escrivá. Es besteht aus 999 Aphorismen und ist eine Frucht der 1925 einsetzenden Pastoralbemühungen Josemarías.
Der Weg ist in einem direkten, gelassen heiteren Dialogstil verfaßt, so daß sich der Leser in einer vertrauensvollen und freundschaftlichen Atmosphäre mit den Anforderungen Gottes konfrontiert sieht. Als das Buch erstmals in Italien publiziert wurde, schrieb der Osservatore Romano: "Prälat Escrivá de Balaguer hat hier nicht nur ein Meisterwerk geschaffen; er hat sein eigenes Herz in die Hände genommen, und seine Betrachtungspunkte gehen zu Herzen."
Quelle: http://de.escrivaworks.org/book/der_weg.htm
Der Weg ist in einem direkten, gelassen heiteren Dialogstil verfaßt, so daß sich der Leser in einer vertrauensvollen und freundschaftlichen Atmosphäre mit den Anforderungen Gottes konfrontiert sieht. Als das Buch erstmals in Italien publiziert wurde, schrieb der Osservatore Romano: "Prälat Escrivá de Balaguer hat hier nicht nur ein Meisterwerk geschaffen; er hat sein eigenes Herz in die Hände genommen, und seine Betrachtungspunkte gehen zu Herzen."
Quelle: http://de.escrivaworks.org/book/der_weg.htm
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Opus Dei
odprivat, 18:24h
ist eine internationale Seelsorgeeinrichtung der katholischen Kirche. Es wurde 1928 vom heiligen Josefmaria Escrivá gegründet. Es will überall bekannt machen, dass die Arbeit und die gewöhnlichen Lebensumstände Gelegenheiten sind, Gott zu begegnen, den anderen zu dienen und zur Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse beizutragen. Das Opus Dei arbeitet mit den Ortskirchen zusammen, indem es christliche Bildung (Vorträge, Besinnungstage) und priesterlichen Beistand für diejenigen anbietet, die ihr geistliches Leben und ihr Engagement in der Glaubensweitergabe erneuern möchten.
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Heiligsprechung Josemaría Escrivás: Ansprache Papst Johannes Pauls II. an die Pilger anläßlich der Audienz vom 7. Oktober 2002
odprivat, 18:08h
Liebe Brüder und Schwestern!
1. Mit Freude richte ich meinen herzlichen Gruß an euch, an diesem Tag nach der Heiligsprechung des seligen Josemaría Escrivá de Balaguer. Ich danke Seiner Exzellenz, Bischof Javier Echevarría, Prälat des Opus Dei, für die Worte im Namen aller, die hier versammelt sind. Herzlich begrüße ich auch die zahlreichen Kardinäle, Bischöfe und Priester, die an dieser Feier haben teilnehmen wollen.
Diese festliche Begegnung führt eine große Vielfalt von Gläubigen zusammen. Sie kommen aus vielen Ländern und gehören den verschiedensten Gesellschaftsbereichen und Kulturen an: Priester und Laien, Männer und Frauen, Junge und Alte, Intellektuelle und handwerkliche Arbeiter. Es ist dies ein Zeichen für den apostolischen Eifer, der in der Seele des heiligen Josemaría brannte.
2. Beim Gründer des Opus Dei ragt die Liebe zum Willen Gottes hervor. Es gibt ein sicheres Anzeichen der Heiligkeit: die Treue in der Erfüllung des göttlichen Willens bis zu den letzten Konsequenzen. Mit uns allen hat Gott einen Plan, jedem vertraut er eine Sendung auf Erden an. Der Heilige kann sich selbst außerhalb des göttlichen Planes gar nicht vorstellen: Er lebt nur, um ihn zu erfüllen.
Der heilige Josemaría wurde von Gott dazu auserwählt, die allgemeine Berufung zur Heiligkeit zu verkünden und aufzuzeigen, dass das Alltagsleben, die gewöhnliche Beschäftigung, Weg der Heiligung ist. Man könnte sagen, dass er der Heilige des Alltäglichen war. In der Tat war er überzeugt, dass für den, der in einer Optik des Glaubens lebt, alles Gelegenheit zur Begegnung mit Gott ist und alles Anlass zum Gebet wird. So gesehen offenbart das Alltagsleben eine ungeahnte Größe, und die Heiligkeit wird wirklich für alle erreichbar.
3. Escrivá de Balaguer war ein sehr menschlicher Heiliger. Für alle, die mit ihm in Beziehung standen, ungeachtet ihrer Kultur und sozialen Stellung, war er wie ein Vater, der ganz im Dienst an den anderen aufging, denn er war überzeugt, dass jede Seele ein wunderbarer Schatz ist; in der Tat ist jeder Mensch das ganze Blut Christi wert. Diese Haltung des Dienens zeigt sich unübersehbar in seiner Hingabe an den priesterlichen Dienst und in der Großherzigkeit, mit der er den Anstoß gab zu so vielen Werken der Evangelisierung und der menschlichen Förderung zu Gunsten der Ärmsten.
Der Herr ließ ihn zutiefst die Gabe unserer Gotteskindschaft begreifen. Er lehrte das zarte Antlitz eines Vaters in Gott betrachten, der durch die verschiedensten Wechselfälle des Lebens zu uns spricht. Ein Vater, der uns liebt, der uns Schritt für Schritt folgt und uns beschützt, uns versteht und von einem jeden von uns die Antwort der Liebe erwartet. Die Betrachtung dieser väterlichen Gegenwart, die ihn überall hin begleitet, gibt dem Christen ein unzerstörbares Vertrauen; in jedem Augenblick soll er auf den himmlischen Vater vertrauen. Nie fühlt er sich allein oder hat Angst. Wenn das Kreuz kommt, so sieht er darin nicht eine Strafe, sondern eine von demselben Herrn anvertraute Aufgabe. Der Christ ist notwendig zuversichtlich, denn er weiß, dass er Kind Gottes in Christus ist.
4. Der heilige Josemaría war tief davon überzeugt, dass das christliche Leben eine Sendung und ein Apostolat beinhaltet: Wir leben in der Welt, um sie mit Christus zu erlösen. Er liebte die Welt leidenschaftlich, mit einer „erlösenden Liebe“ (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 604). Exakt aus diesem Grund hat seine Lehre so vielen gewöhnlichen Gläubigen geholfen, die erlösende Kraft des Glaubens zu entdecken, seine Fähigkeit, die Erde umzugestalten.
Diese Botschaft wirkt sich vielfältig und fruchtbar auf die Evangelisierungsaufgabe der Kirche aus. Sie fördert die Verchristlichung der Welt „von innen her“ und zeigt, dass es keinen Gegensatz geben kann zwischen dem göttlichen Gesetz und den Anforderungen des echten menschlichen Fortschritts. Dieser heiligmäßige Priester lehrte, dass Christus an die Spitze aller menschlichen Tätigkeiten gestellt werden muss (vgl. Joh 12,32). Seine Botschaft treibt den Christen an, dort tätig zu werden, wo die Zukunft der Gesellschaft gestaltet wird. Die aktive Präsenz der Laien in allen Berufen und an den vordersten Fronten der Entwicklung kann sich nur positiv auswirken auf die Stärkung jener Harmonie von Glaube und Kultur, die eine der dringendsten Notwendigkeiten unserer Zeit darstellt.
5. Der heilige Josemaría Escrivá hat sein Leben eingesetzt für den Dienst an der Kirche. In seinen Schriften finden die Priester, die auf verschiedensten Wegen gehenden Laien und die Ordensleute eine anregende Inspirationsquelle. Liebe Brüder und Schwestern, wenn ihr ihn mit offenem Geist und Herz in der Bereitschaft nachahmt, den Ortskirchen zu dienen, trägt ihr dazu bei, der „Spiritualität der Gemeinschaft“ Kraft zu verleihen, die das Apostolische Schreiben Novo millennio ineunte als eines der wichtigsten Ziele für unsere Zeit vorstellt (vgl. Nr. 42-45).
Es liegt mir am Herzen, mit einem Gedanken zum heutigen liturgischen Fest zu schließen, dem Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz. Der heilige Josemaría Escrivá hat ein schönes Büchlein mit dem Titel Der Rosenkranz geschrieben, das aus der geistlichen Kindschaft schöpft, der Geisteshaltung derjenigen, die zu einer Ganzhingabe an den Willen Gottes gelangen wollen. Von ganzem Herzen vertraue ich euch, eure Familien und euer Apostolat dem mütterlichen Schutz Marias an und danke euch für euer Kommen.
Quelle: http://www.opusdei.de/art.php?p=4855
1. Mit Freude richte ich meinen herzlichen Gruß an euch, an diesem Tag nach der Heiligsprechung des seligen Josemaría Escrivá de Balaguer. Ich danke Seiner Exzellenz, Bischof Javier Echevarría, Prälat des Opus Dei, für die Worte im Namen aller, die hier versammelt sind. Herzlich begrüße ich auch die zahlreichen Kardinäle, Bischöfe und Priester, die an dieser Feier haben teilnehmen wollen.
Diese festliche Begegnung führt eine große Vielfalt von Gläubigen zusammen. Sie kommen aus vielen Ländern und gehören den verschiedensten Gesellschaftsbereichen und Kulturen an: Priester und Laien, Männer und Frauen, Junge und Alte, Intellektuelle und handwerkliche Arbeiter. Es ist dies ein Zeichen für den apostolischen Eifer, der in der Seele des heiligen Josemaría brannte.
2. Beim Gründer des Opus Dei ragt die Liebe zum Willen Gottes hervor. Es gibt ein sicheres Anzeichen der Heiligkeit: die Treue in der Erfüllung des göttlichen Willens bis zu den letzten Konsequenzen. Mit uns allen hat Gott einen Plan, jedem vertraut er eine Sendung auf Erden an. Der Heilige kann sich selbst außerhalb des göttlichen Planes gar nicht vorstellen: Er lebt nur, um ihn zu erfüllen.
Der heilige Josemaría wurde von Gott dazu auserwählt, die allgemeine Berufung zur Heiligkeit zu verkünden und aufzuzeigen, dass das Alltagsleben, die gewöhnliche Beschäftigung, Weg der Heiligung ist. Man könnte sagen, dass er der Heilige des Alltäglichen war. In der Tat war er überzeugt, dass für den, der in einer Optik des Glaubens lebt, alles Gelegenheit zur Begegnung mit Gott ist und alles Anlass zum Gebet wird. So gesehen offenbart das Alltagsleben eine ungeahnte Größe, und die Heiligkeit wird wirklich für alle erreichbar.
3. Escrivá de Balaguer war ein sehr menschlicher Heiliger. Für alle, die mit ihm in Beziehung standen, ungeachtet ihrer Kultur und sozialen Stellung, war er wie ein Vater, der ganz im Dienst an den anderen aufging, denn er war überzeugt, dass jede Seele ein wunderbarer Schatz ist; in der Tat ist jeder Mensch das ganze Blut Christi wert. Diese Haltung des Dienens zeigt sich unübersehbar in seiner Hingabe an den priesterlichen Dienst und in der Großherzigkeit, mit der er den Anstoß gab zu so vielen Werken der Evangelisierung und der menschlichen Förderung zu Gunsten der Ärmsten.
Der Herr ließ ihn zutiefst die Gabe unserer Gotteskindschaft begreifen. Er lehrte das zarte Antlitz eines Vaters in Gott betrachten, der durch die verschiedensten Wechselfälle des Lebens zu uns spricht. Ein Vater, der uns liebt, der uns Schritt für Schritt folgt und uns beschützt, uns versteht und von einem jeden von uns die Antwort der Liebe erwartet. Die Betrachtung dieser väterlichen Gegenwart, die ihn überall hin begleitet, gibt dem Christen ein unzerstörbares Vertrauen; in jedem Augenblick soll er auf den himmlischen Vater vertrauen. Nie fühlt er sich allein oder hat Angst. Wenn das Kreuz kommt, so sieht er darin nicht eine Strafe, sondern eine von demselben Herrn anvertraute Aufgabe. Der Christ ist notwendig zuversichtlich, denn er weiß, dass er Kind Gottes in Christus ist.
4. Der heilige Josemaría war tief davon überzeugt, dass das christliche Leben eine Sendung und ein Apostolat beinhaltet: Wir leben in der Welt, um sie mit Christus zu erlösen. Er liebte die Welt leidenschaftlich, mit einer „erlösenden Liebe“ (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 604). Exakt aus diesem Grund hat seine Lehre so vielen gewöhnlichen Gläubigen geholfen, die erlösende Kraft des Glaubens zu entdecken, seine Fähigkeit, die Erde umzugestalten.
Diese Botschaft wirkt sich vielfältig und fruchtbar auf die Evangelisierungsaufgabe der Kirche aus. Sie fördert die Verchristlichung der Welt „von innen her“ und zeigt, dass es keinen Gegensatz geben kann zwischen dem göttlichen Gesetz und den Anforderungen des echten menschlichen Fortschritts. Dieser heiligmäßige Priester lehrte, dass Christus an die Spitze aller menschlichen Tätigkeiten gestellt werden muss (vgl. Joh 12,32). Seine Botschaft treibt den Christen an, dort tätig zu werden, wo die Zukunft der Gesellschaft gestaltet wird. Die aktive Präsenz der Laien in allen Berufen und an den vordersten Fronten der Entwicklung kann sich nur positiv auswirken auf die Stärkung jener Harmonie von Glaube und Kultur, die eine der dringendsten Notwendigkeiten unserer Zeit darstellt.
5. Der heilige Josemaría Escrivá hat sein Leben eingesetzt für den Dienst an der Kirche. In seinen Schriften finden die Priester, die auf verschiedensten Wegen gehenden Laien und die Ordensleute eine anregende Inspirationsquelle. Liebe Brüder und Schwestern, wenn ihr ihn mit offenem Geist und Herz in der Bereitschaft nachahmt, den Ortskirchen zu dienen, trägt ihr dazu bei, der „Spiritualität der Gemeinschaft“ Kraft zu verleihen, die das Apostolische Schreiben Novo millennio ineunte als eines der wichtigsten Ziele für unsere Zeit vorstellt (vgl. Nr. 42-45).
Es liegt mir am Herzen, mit einem Gedanken zum heutigen liturgischen Fest zu schließen, dem Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz. Der heilige Josemaría Escrivá hat ein schönes Büchlein mit dem Titel Der Rosenkranz geschrieben, das aus der geistlichen Kindschaft schöpft, der Geisteshaltung derjenigen, die zu einer Ganzhingabe an den Willen Gottes gelangen wollen. Von ganzem Herzen vertraue ich euch, eure Familien und euer Apostolat dem mütterlichen Schutz Marias an und danke euch für euer Kommen.
Quelle: http://www.opusdei.de/art.php?p=4855
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Eine einmalige Chance
odprivat, 18:06h
Regionalvikar Christoph Bockamp: Wie der Besuch Papst Benedikts uns Deutsche aus unserer Zaghaftigkeit befreien kann.
03.06.2011
Von Prälat Christoph Bockamp, Regionalvikar des Opus Dei in Deutschland
Vom 22. bis zum 25. September kommt der Papst zu uns nach Deutschland. Nach Berlin, Freiburg und Erfurt sind wir alle eingeladen.
Jetzt gilt es, uns gut darauf vorzubereiten.
„Ich bin überzeugt, dass diese Reise einen belebenden Schwung in unsere Kirche und unser Land trägt“. Die Zuversicht von Erzbischof Robert Zollitsch teile ich.
Wobei wir wissen: „Gott kann nur bis Eins zählen.“ – Die Frucht des Besuches hängt davon ob, was jeder einzelne von uns daraus macht.
Eine einmalige Chance für mein Leben
Wir können sicher sein, dass Papst Benedikt XVI. eine Botschaft mitbringen wird, die uns aufrüttelt. So hat er es bei seinem Besuch in England getan. Erstaunlich waren seine Worte an die Schüler der katholischen Schulen Englands, Schottlands und Wales. Er sagte, dass er es als eine einmalige Chance ansehen würde, nun zu diesen vielen jungen Leuten zu sprechen, die ihm direkt oder im Fernsehen zuhören. Er wolle ihnen etwas Entscheidendes für das Leben mitgeben.
Und dann kam die Überraschung: „Ich hoffe, dass einige von euch, die mir heute zuhören, die künftigen Heiligen des 21. Jahrhunderts sind. Was Gott am meisten von einem jeden von euch wünscht, ist, dass ihr Heilige werden sollt. Er liebt euch viel mehr, als ihr euch je vorstellen könnt, und er will das allerbeste für euch. Und das bei weitem Beste für euch ist es, an Heiligkeit zuzunehmen.“
Eine gewaltige Botschaft! Und dies wird er sicher auch uns in Deutschland sagen: Ich hoffe, dass einige von euch die künftigen Heiligen des 21. Jahrhunderts sind.
Wird das nicht die wichtigste Botschaft des Papstbesuches sein? Gerade hat er Kardinal John Henry Newmann und Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Sie gehören damit zu den Heiligen. Man würde die Absicht der Kirche und des Papstes aber missverstehen, wenn man diese großen Gestalten nur bewundert. Nein, es geht darum, sie nachzuahmen, natürlich nicht unbedingt als Kardinal oder Papst, aber in ihrer Lebensführung als Mensch und Christ, in ihrer Großzügigkeit, Tapferkeit, in Glaube und Liebe, eben in der Art, wie sie ihre einmalige Lebenszeit genutzt haben.
Alle zur vollkommenen Liebe berufen
Das letzte Konzil hat feierlich daran erinnert: „Alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges sind zur Fülle des christlichen Lebens und zur vollkommenen Liebe berufen“ (Lumen Gentium, Nr. 40).
Und alle meint eben alle, alle Getauften. Einen erwachsenen Täufling fragt man: „Möchtest du getauft werden“, aber genauso gut könnte man ihn fragen: Möchtest du heilig werden.
Der Einwand liegt auf der Hand: Ist das nicht für einige wenige Erwählte, für Spezialisten, vor allem für Priester und Ordensleute?
Nein. Kardinal Ratzinger griff diesen sehr verbreiteten praktischen Irrtum auf in einer Predigt zur Danksagung der Seligsprechung von Josefmaria Escrivá: „das Wort heilig hat im Lauf der Zeit eine gefährliche Einengung erfahren, die wohl auch heute noch wirksam ist. Wir denken dabei an die Heiligen, die auf den Altären dargestellt werden… Wir überlassen die Heiligkeit diesen Unbekannten wenigen, und bescheiden uns damit, so zu sein, wie wir eben sind. Aus dieser geistigen Apathie hat Josefmaria Escrivá aufgerüttelt: Nein, Heiligkeit ist nicht das Ungewöhnliche, sondern das Gewöhnliche, das Normale für jeden Getauften.“
Wenn also Papst Benedikt seine Landsleute dazu anspornt, die Heiligen des 21. Jahrhunderts zu sein, dann zeigt er auf, was das Normale sein sollte.
Was könnte das konkret für die Vorbereitung auf den Papstbesuch bedeuten? Hier sind fünf Ratschläge, die sich im Übrigen an dem Programm von Papst Johannes Paul II. für das neue Jahrtausend orientieren (Apost. Schreiben Novo Millennio Ineunte vom 6.1.2001)
Halbe Sachen können nicht befriedigen
1. Aus der Taufgnade leben – Zunächst sollten wir uns an die Größe der christlichen Berufung erinnern. Und diesen Gedanken an uns innerlich heranlassen. Ich habe ja nur ein Leben, das mir Gott geschenkt hat. Ich darf mich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden geben. Halbe Sachen können ohnehin nicht befriedigen. Wenn wir die Lebensbeschreibungen von Heiligen lesen, ist das auch für uns sehr motivierend. Sie waren ja keine Super-Menschen, sondern hatten Schwächen wie wir auch. Aber sie haben sich nicht damit abgefunden. Denken wir an Petrus. Er wird persönlich vom Herrn beim Fischfang gerufen. Er ist begeistert und zu allem bereit, aber im entscheidenden Moment lässt er den Herrn aus Feigheit im Stich. Aber Jesus sucht ihn und fragt ihn: Liebst du mich mehr als diese? Und Petrus antwortet: Ja, Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe! Das ist das Entscheidende: die Liebe zu Christus – und immer wieder neu anfangen, ohne je aufzugeben.
Liebe zeigt sich im Alltag, bei der Arbeit, zu Hause
Diese Liebe zeigt sich vor allem im Alltag, bei der Arbeit, zu Hause, im Familienkreis, in der Freizeit. Der heilige Josefmaria hat gerade das unterstrichen: „Im Labor, im Operationssaal eines Krankenhauses, in der Kaserne, auf dem Lehrstuhl einer Universität, in der Fabrik, in der Werkstatt, auf dem Acker, im Haushalt, in diesem ganzen, unendlichen Feld der menschlichen Arbeit wartet Gott Tag für Tag auf uns“ (Die Welt leidenschaftlich lieben, Nr. 114).
Gelassen beten: am Sandkasten, im Auto, auf dem Weg zur Oma
2. Das Gebet – Hier möchte ich nur das Zeugnis einer Mutter anführen und zur Nachahmung ermuntern: „Die wichtigsten Pfeiler, auf denen mein strapaziöser Alltag mit drei kleinen Kindern und einem selbständigen Beruf ruht, sind das Gebet und die Heilige Messe. Ich versuche täglich morgens und abends eine Viertelstunde ausschließlich mich mit Gott auszusprechen. Das hilft mir, weil das Bewusstsein der Gegenwart Gottes sich über die konkrete Zeit des Betens ausweitet. Ich weiß dann, dass ich mich wirklich auch vom Sandkastenrand aus, im Auto auf dem Weg zur Oma oder im Wartezimmer des Kinderarztes mit dem Herrn unterhalten kann. Und nach jeder Verabredung mit dem Herrn, nach jedem betrachtenden Gebet gehe ich alles gelassener an, weiß ich doch, dass Gott mir nicht zuviel aufbürdet und mich sicher an der Hand führt wie der Vater sein Kind.“ Alle Heiligen haben den täglichen Umgang mit dem Herrn im Gebet, in der vertrauensvollen Zwiesprache gesucht: ein guter Tipp zur Vorbereitung auf den Papstbesuch!
Es ist bewegend
3. Die sonntägliche Eucharistiefeier und das Sakrament der Versöhnung –
Wer so den lebendigen Umgang mit dem Herrn im Alltag sucht, der wird ihm immer inniger begegnen wollen. Und wo könnte das inniger geschehen als in den Sakramenten? Der Herr schenkt sich uns in der Heiligen Eucharistie. Die Heilige Messe ist der Höhepunkt des Sonntags. Es ist bewegend, wie hoch in den Anden die Menschen in Dunkelheit und Kälte stundenlang zur Sonntagsmesse unterwegs sind. Sie nehmen das auf sich nicht nur wegen der Gemeinschaft, der schönen Feier, den Liedern, sondern vor allem, weil hier die Liebeshingabe Christi am Kreuz gegenwärtig ist und sie den Herrn selbst in der Heiligen Kommunion empfangen können. Ein Tipp: Nehmen Sie Freunde mit in die Sonntagsmesse! Und gehen Sie auch einmal unter der Woche… oder jeden Tag! Wenn wir im Vaterunser um das tägliche Brot bitten, bitten wir auch um das Eucharistische Brot!
Schlangen junger Leute am Beichtstuhl
Die beste Vorbereitung auf dieses große Geschenk der Eucharistie ist das Sakrament der Versöhnung. Ist es nicht erstaunlich, dass bei den Weltjugendtagen so viele Jugendliche zur Beichte gegangen sind? Ich entsinne mich, wie jemand sehr bewegt war, als er beim Weltjugendtag in Köln die langen Schlangen junger Menschen vor den Beichtstühlen sah… und dann nach vielen, vielen Jahren selbst den Weg zu diesem Sakrament der Freude und des Neuanfangs gefunden hat. Johannes Paul II. ermunterte die Priester, nicht aufzugeben, wenn an manchen Orten die Beichte fast verschwunden ist. Er sagt ihnen: „Wir dürfen, liebe Brüder im Priesteramt, vor zeitbedingten Krisen nicht resignieren! Die Gaben des Herrn – und die Sakramente gehören zu den wertvollsten – kommen von Demjenigen, der das Herz des Menschen gut kennt und der der Herr der Geschichte ist.“ Die Heiligen empfingen häufig dieses Sakrament. Johannes Paul II. jede Woche!
Das Netz nutzen
4. Das Wort Gottes hören und es verkünden – Die Lektüre der Bibel ist ein großer Gewinn, vielleicht in kleinen „Portionen“ von ein, zwei Minuten, aber dafür täglich. Papst Benedikt hilft dabei mit seinen beiden Büchern über „Jesus von Nazareth“, die anspruchsvoll, aber nicht für Spezialisten geschrieben sind. Das gemeinsame Gespräch über einzelne Kapitel des Buches ist bestimmt eine Bereicherung. Sehr schön ist auch sein Interviewbuch „Licht der Welt“. Oder auch die Betrachtungen des heiligen Josefmaria über das Evangelium in „Freunde Gottes“.
In der Schrift heißt es: „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ Wer eine schöne Reise erlebt hat, gibt Tipps weiter. Wer ein gutes Mittel gegen Rückenschmerzen entdeckt hat, empfiehlt das gerne anderen. Wer Gott gefunden hat, das Gebet und die Sakramente entdeckte, der möchte es auch anderen weitergeben. Das ist Aufgabe aller Getauften, nicht nur der Bischöfe und Priester. Viele Menschen – auch in der eigenen Umgebung in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der Verwandtschaft – sind dankbar für ein Wort über Gott, wenn man jemandem erzählt, woraus man innerlich lebt.
Kommen Sie also zum Papstbesuch nicht allein! Gewinnen Sie andere für den Glauben und sprechen Sie über Gott, so wie Sie können! Mir scheint es absurd, wenn ein Christ sagt: Ich will aber keinen bekehren. Jesus wollte alle bekehren! Aber nicht mit Feuer und Schwert, sondern mit Liebe, gutem Beispiel, einem tiefen Wort, Güte und Hingabe, durch Freundschaft. Und heute haben wir mit Facebook, Twitter, SMS, Mails etc. ja sehr viele Möglichkeiten, positive Stimmung für den Papstbesuch zu machen und manche tiefere Lebensfrage anzuschneiden.
5. Ein Geschenk für den Papst – Die gute Ausbildung von neuen Priestern gehört zu den größten Anliegen von Benedikt XVI.
An der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom bereiten sich junge Männer aus der ganzen Welt auf das Priestertum vor. Ihre Heimatbischöfe sind oft nicht in der Lage, die Kosten aufzubringen. Dabei hilft seit 1991 die Priesterausbildungshilfe e.V. in Köln, mit der wir zusammenarbeiten. Überweisungen erbeten an: Priesterausbildungshilfe e.V., Prälat Dr. Klaus M. Becker, Stichwort: Geschenk Papstbesuch: Sparkasse KölnBonn (BLZ 370 501 98), Kto-Nr. 12 002 127
Ende August möchte ich dem Heiligen Vater für jedes seiner 84 Lebensjahre ein Teilstipendium von 3000 € schicken. Sie sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen – mit ganzen Teilstipendien oder mit kleineren Beiträgen. Jede Hilfe ist sehr willkommen. Einzelheiten wie Bankverbindung, Spendenquittungen usw. folgen in Kürze auf dieser Website.
Glück wünschen wir uns alle
Wenn wir von Heiligkeit sprechen, dann sprechen wir auch vom Glück. Benedikt XVI. sagte es den Schülern von England ganz klar: „Glück ist etwas, das wir uns alle wünschen. Es ist aber eine der großen Tragödien in dieser Welt, dass viele Menschen dieses Glück nicht finden, weil sie an den falschen Orten danach suchen. Der Schlüssel dazu ist hingegen sehr einfach – wahres Glück ist in Gott zu finden. Wir müssen den Mut haben, unsere tiefste Hoffnung allein auf Gott zu setzen, nicht auf Geld, Karriere, weltlichen Erfolg oder auf unsere Beziehungen zu anderen, sondern auf Gott. Er allein kann die tiefsten Bedürfnisse unseres Herzen stillen“.
Heilige im Deutschland des 21. Jahrhunderts – das wird die Zukunft sein, und zwar überall: Heilige Bischöfe, heilige Priester, heilige Ordensleute, heilige Fußballer, heilige Journalistinnen, heilige Bankiers, heilige Krankenschwestern, Tänzerinnen, Taxifahrer, Politiker. Geschäftsleute, Schülerinnen, Studenten, Auszubildende, Gewerkschafter… Das ist nicht das Durchschnittliche, aber sollte das Normale sein. Und wird sich wohltuend auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirken.
Tapfer – jetzt – Maria
Nicht selten wird Gott auch zu tapferen Entscheidungen ermuntern: die Ehe zu schließen, oder sich zu einem weiteren Kind zu entschließen, einer erkannten Berufung nachzukommen. Es gibt eine gewisse Tendenz, sich mit Entscheidung Zeit zu lassen: es könnten ja noch andere Angebote kommen, oder man könnte noch mehr Sicherheit gewinnen… Man könnten aber auch wie die Apostel sofort Ja sagen. Wenn die Liebe anklopft, sollte man Ja sagen – Jetzt!
Mit unseren Kräften allein könnte das nie gelingen, aber mit Gott schon. An ihm soll es nicht scheitern. Denn wie der heilige Paulus sagt: Das ist der Wille Gottes: Eure Heiligung.
Und so werden viele Menschen innerlich erfahren, wie wahr das Motto des Papstbesuches ist: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“.
Johannes Paul II. hatte einen Geheimtipp: durch Maria zu Jesus. Deshalb war sein Motto: Totus tuus. Ganz der Deine.
Quelle: http://www.opusdei.de/art.php?p=44123
03.06.2011
Von Prälat Christoph Bockamp, Regionalvikar des Opus Dei in Deutschland
Vom 22. bis zum 25. September kommt der Papst zu uns nach Deutschland. Nach Berlin, Freiburg und Erfurt sind wir alle eingeladen.
Jetzt gilt es, uns gut darauf vorzubereiten.
„Ich bin überzeugt, dass diese Reise einen belebenden Schwung in unsere Kirche und unser Land trägt“. Die Zuversicht von Erzbischof Robert Zollitsch teile ich.
Wobei wir wissen: „Gott kann nur bis Eins zählen.“ – Die Frucht des Besuches hängt davon ob, was jeder einzelne von uns daraus macht.
Eine einmalige Chance für mein Leben
Wir können sicher sein, dass Papst Benedikt XVI. eine Botschaft mitbringen wird, die uns aufrüttelt. So hat er es bei seinem Besuch in England getan. Erstaunlich waren seine Worte an die Schüler der katholischen Schulen Englands, Schottlands und Wales. Er sagte, dass er es als eine einmalige Chance ansehen würde, nun zu diesen vielen jungen Leuten zu sprechen, die ihm direkt oder im Fernsehen zuhören. Er wolle ihnen etwas Entscheidendes für das Leben mitgeben.
Und dann kam die Überraschung: „Ich hoffe, dass einige von euch, die mir heute zuhören, die künftigen Heiligen des 21. Jahrhunderts sind. Was Gott am meisten von einem jeden von euch wünscht, ist, dass ihr Heilige werden sollt. Er liebt euch viel mehr, als ihr euch je vorstellen könnt, und er will das allerbeste für euch. Und das bei weitem Beste für euch ist es, an Heiligkeit zuzunehmen.“
Eine gewaltige Botschaft! Und dies wird er sicher auch uns in Deutschland sagen: Ich hoffe, dass einige von euch die künftigen Heiligen des 21. Jahrhunderts sind.
Wird das nicht die wichtigste Botschaft des Papstbesuches sein? Gerade hat er Kardinal John Henry Newmann und Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Sie gehören damit zu den Heiligen. Man würde die Absicht der Kirche und des Papstes aber missverstehen, wenn man diese großen Gestalten nur bewundert. Nein, es geht darum, sie nachzuahmen, natürlich nicht unbedingt als Kardinal oder Papst, aber in ihrer Lebensführung als Mensch und Christ, in ihrer Großzügigkeit, Tapferkeit, in Glaube und Liebe, eben in der Art, wie sie ihre einmalige Lebenszeit genutzt haben.
Alle zur vollkommenen Liebe berufen
Das letzte Konzil hat feierlich daran erinnert: „Alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges sind zur Fülle des christlichen Lebens und zur vollkommenen Liebe berufen“ (Lumen Gentium, Nr. 40).
Und alle meint eben alle, alle Getauften. Einen erwachsenen Täufling fragt man: „Möchtest du getauft werden“, aber genauso gut könnte man ihn fragen: Möchtest du heilig werden.
Der Einwand liegt auf der Hand: Ist das nicht für einige wenige Erwählte, für Spezialisten, vor allem für Priester und Ordensleute?
Nein. Kardinal Ratzinger griff diesen sehr verbreiteten praktischen Irrtum auf in einer Predigt zur Danksagung der Seligsprechung von Josefmaria Escrivá: „das Wort heilig hat im Lauf der Zeit eine gefährliche Einengung erfahren, die wohl auch heute noch wirksam ist. Wir denken dabei an die Heiligen, die auf den Altären dargestellt werden… Wir überlassen die Heiligkeit diesen Unbekannten wenigen, und bescheiden uns damit, so zu sein, wie wir eben sind. Aus dieser geistigen Apathie hat Josefmaria Escrivá aufgerüttelt: Nein, Heiligkeit ist nicht das Ungewöhnliche, sondern das Gewöhnliche, das Normale für jeden Getauften.“
Wenn also Papst Benedikt seine Landsleute dazu anspornt, die Heiligen des 21. Jahrhunderts zu sein, dann zeigt er auf, was das Normale sein sollte.
Was könnte das konkret für die Vorbereitung auf den Papstbesuch bedeuten? Hier sind fünf Ratschläge, die sich im Übrigen an dem Programm von Papst Johannes Paul II. für das neue Jahrtausend orientieren (Apost. Schreiben Novo Millennio Ineunte vom 6.1.2001)
Halbe Sachen können nicht befriedigen
1. Aus der Taufgnade leben – Zunächst sollten wir uns an die Größe der christlichen Berufung erinnern. Und diesen Gedanken an uns innerlich heranlassen. Ich habe ja nur ein Leben, das mir Gott geschenkt hat. Ich darf mich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden geben. Halbe Sachen können ohnehin nicht befriedigen. Wenn wir die Lebensbeschreibungen von Heiligen lesen, ist das auch für uns sehr motivierend. Sie waren ja keine Super-Menschen, sondern hatten Schwächen wie wir auch. Aber sie haben sich nicht damit abgefunden. Denken wir an Petrus. Er wird persönlich vom Herrn beim Fischfang gerufen. Er ist begeistert und zu allem bereit, aber im entscheidenden Moment lässt er den Herrn aus Feigheit im Stich. Aber Jesus sucht ihn und fragt ihn: Liebst du mich mehr als diese? Und Petrus antwortet: Ja, Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe! Das ist das Entscheidende: die Liebe zu Christus – und immer wieder neu anfangen, ohne je aufzugeben.
Liebe zeigt sich im Alltag, bei der Arbeit, zu Hause
Diese Liebe zeigt sich vor allem im Alltag, bei der Arbeit, zu Hause, im Familienkreis, in der Freizeit. Der heilige Josefmaria hat gerade das unterstrichen: „Im Labor, im Operationssaal eines Krankenhauses, in der Kaserne, auf dem Lehrstuhl einer Universität, in der Fabrik, in der Werkstatt, auf dem Acker, im Haushalt, in diesem ganzen, unendlichen Feld der menschlichen Arbeit wartet Gott Tag für Tag auf uns“ (Die Welt leidenschaftlich lieben, Nr. 114).
Gelassen beten: am Sandkasten, im Auto, auf dem Weg zur Oma
2. Das Gebet – Hier möchte ich nur das Zeugnis einer Mutter anführen und zur Nachahmung ermuntern: „Die wichtigsten Pfeiler, auf denen mein strapaziöser Alltag mit drei kleinen Kindern und einem selbständigen Beruf ruht, sind das Gebet und die Heilige Messe. Ich versuche täglich morgens und abends eine Viertelstunde ausschließlich mich mit Gott auszusprechen. Das hilft mir, weil das Bewusstsein der Gegenwart Gottes sich über die konkrete Zeit des Betens ausweitet. Ich weiß dann, dass ich mich wirklich auch vom Sandkastenrand aus, im Auto auf dem Weg zur Oma oder im Wartezimmer des Kinderarztes mit dem Herrn unterhalten kann. Und nach jeder Verabredung mit dem Herrn, nach jedem betrachtenden Gebet gehe ich alles gelassener an, weiß ich doch, dass Gott mir nicht zuviel aufbürdet und mich sicher an der Hand führt wie der Vater sein Kind.“ Alle Heiligen haben den täglichen Umgang mit dem Herrn im Gebet, in der vertrauensvollen Zwiesprache gesucht: ein guter Tipp zur Vorbereitung auf den Papstbesuch!
Es ist bewegend
3. Die sonntägliche Eucharistiefeier und das Sakrament der Versöhnung –
Wer so den lebendigen Umgang mit dem Herrn im Alltag sucht, der wird ihm immer inniger begegnen wollen. Und wo könnte das inniger geschehen als in den Sakramenten? Der Herr schenkt sich uns in der Heiligen Eucharistie. Die Heilige Messe ist der Höhepunkt des Sonntags. Es ist bewegend, wie hoch in den Anden die Menschen in Dunkelheit und Kälte stundenlang zur Sonntagsmesse unterwegs sind. Sie nehmen das auf sich nicht nur wegen der Gemeinschaft, der schönen Feier, den Liedern, sondern vor allem, weil hier die Liebeshingabe Christi am Kreuz gegenwärtig ist und sie den Herrn selbst in der Heiligen Kommunion empfangen können. Ein Tipp: Nehmen Sie Freunde mit in die Sonntagsmesse! Und gehen Sie auch einmal unter der Woche… oder jeden Tag! Wenn wir im Vaterunser um das tägliche Brot bitten, bitten wir auch um das Eucharistische Brot!
Schlangen junger Leute am Beichtstuhl
Die beste Vorbereitung auf dieses große Geschenk der Eucharistie ist das Sakrament der Versöhnung. Ist es nicht erstaunlich, dass bei den Weltjugendtagen so viele Jugendliche zur Beichte gegangen sind? Ich entsinne mich, wie jemand sehr bewegt war, als er beim Weltjugendtag in Köln die langen Schlangen junger Menschen vor den Beichtstühlen sah… und dann nach vielen, vielen Jahren selbst den Weg zu diesem Sakrament der Freude und des Neuanfangs gefunden hat. Johannes Paul II. ermunterte die Priester, nicht aufzugeben, wenn an manchen Orten die Beichte fast verschwunden ist. Er sagt ihnen: „Wir dürfen, liebe Brüder im Priesteramt, vor zeitbedingten Krisen nicht resignieren! Die Gaben des Herrn – und die Sakramente gehören zu den wertvollsten – kommen von Demjenigen, der das Herz des Menschen gut kennt und der der Herr der Geschichte ist.“ Die Heiligen empfingen häufig dieses Sakrament. Johannes Paul II. jede Woche!
Das Netz nutzen
4. Das Wort Gottes hören und es verkünden – Die Lektüre der Bibel ist ein großer Gewinn, vielleicht in kleinen „Portionen“ von ein, zwei Minuten, aber dafür täglich. Papst Benedikt hilft dabei mit seinen beiden Büchern über „Jesus von Nazareth“, die anspruchsvoll, aber nicht für Spezialisten geschrieben sind. Das gemeinsame Gespräch über einzelne Kapitel des Buches ist bestimmt eine Bereicherung. Sehr schön ist auch sein Interviewbuch „Licht der Welt“. Oder auch die Betrachtungen des heiligen Josefmaria über das Evangelium in „Freunde Gottes“.
In der Schrift heißt es: „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ Wer eine schöne Reise erlebt hat, gibt Tipps weiter. Wer ein gutes Mittel gegen Rückenschmerzen entdeckt hat, empfiehlt das gerne anderen. Wer Gott gefunden hat, das Gebet und die Sakramente entdeckte, der möchte es auch anderen weitergeben. Das ist Aufgabe aller Getauften, nicht nur der Bischöfe und Priester. Viele Menschen – auch in der eigenen Umgebung in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der Verwandtschaft – sind dankbar für ein Wort über Gott, wenn man jemandem erzählt, woraus man innerlich lebt.
Kommen Sie also zum Papstbesuch nicht allein! Gewinnen Sie andere für den Glauben und sprechen Sie über Gott, so wie Sie können! Mir scheint es absurd, wenn ein Christ sagt: Ich will aber keinen bekehren. Jesus wollte alle bekehren! Aber nicht mit Feuer und Schwert, sondern mit Liebe, gutem Beispiel, einem tiefen Wort, Güte und Hingabe, durch Freundschaft. Und heute haben wir mit Facebook, Twitter, SMS, Mails etc. ja sehr viele Möglichkeiten, positive Stimmung für den Papstbesuch zu machen und manche tiefere Lebensfrage anzuschneiden.
5. Ein Geschenk für den Papst – Die gute Ausbildung von neuen Priestern gehört zu den größten Anliegen von Benedikt XVI.
An der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom bereiten sich junge Männer aus der ganzen Welt auf das Priestertum vor. Ihre Heimatbischöfe sind oft nicht in der Lage, die Kosten aufzubringen. Dabei hilft seit 1991 die Priesterausbildungshilfe e.V. in Köln, mit der wir zusammenarbeiten. Überweisungen erbeten an: Priesterausbildungshilfe e.V., Prälat Dr. Klaus M. Becker, Stichwort: Geschenk Papstbesuch: Sparkasse KölnBonn (BLZ 370 501 98), Kto-Nr. 12 002 127
Ende August möchte ich dem Heiligen Vater für jedes seiner 84 Lebensjahre ein Teilstipendium von 3000 € schicken. Sie sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen – mit ganzen Teilstipendien oder mit kleineren Beiträgen. Jede Hilfe ist sehr willkommen. Einzelheiten wie Bankverbindung, Spendenquittungen usw. folgen in Kürze auf dieser Website.
Glück wünschen wir uns alle
Wenn wir von Heiligkeit sprechen, dann sprechen wir auch vom Glück. Benedikt XVI. sagte es den Schülern von England ganz klar: „Glück ist etwas, das wir uns alle wünschen. Es ist aber eine der großen Tragödien in dieser Welt, dass viele Menschen dieses Glück nicht finden, weil sie an den falschen Orten danach suchen. Der Schlüssel dazu ist hingegen sehr einfach – wahres Glück ist in Gott zu finden. Wir müssen den Mut haben, unsere tiefste Hoffnung allein auf Gott zu setzen, nicht auf Geld, Karriere, weltlichen Erfolg oder auf unsere Beziehungen zu anderen, sondern auf Gott. Er allein kann die tiefsten Bedürfnisse unseres Herzen stillen“.
Heilige im Deutschland des 21. Jahrhunderts – das wird die Zukunft sein, und zwar überall: Heilige Bischöfe, heilige Priester, heilige Ordensleute, heilige Fußballer, heilige Journalistinnen, heilige Bankiers, heilige Krankenschwestern, Tänzerinnen, Taxifahrer, Politiker. Geschäftsleute, Schülerinnen, Studenten, Auszubildende, Gewerkschafter… Das ist nicht das Durchschnittliche, aber sollte das Normale sein. Und wird sich wohltuend auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirken.
Tapfer – jetzt – Maria
Nicht selten wird Gott auch zu tapferen Entscheidungen ermuntern: die Ehe zu schließen, oder sich zu einem weiteren Kind zu entschließen, einer erkannten Berufung nachzukommen. Es gibt eine gewisse Tendenz, sich mit Entscheidung Zeit zu lassen: es könnten ja noch andere Angebote kommen, oder man könnte noch mehr Sicherheit gewinnen… Man könnten aber auch wie die Apostel sofort Ja sagen. Wenn die Liebe anklopft, sollte man Ja sagen – Jetzt!
Mit unseren Kräften allein könnte das nie gelingen, aber mit Gott schon. An ihm soll es nicht scheitern. Denn wie der heilige Paulus sagt: Das ist der Wille Gottes: Eure Heiligung.
Und so werden viele Menschen innerlich erfahren, wie wahr das Motto des Papstbesuches ist: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“.
Johannes Paul II. hatte einen Geheimtipp: durch Maria zu Jesus. Deshalb war sein Motto: Totus tuus. Ganz der Deine.
Quelle: http://www.opusdei.de/art.php?p=44123
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